
Gespräche gegen die Einsamkeit
Verbunden bleiben in der Corona-Krise: Das ist das Ziel der Retla-Aktion „Telefon-Engel“. Die physische Distanz, die Seniorinnen und Senioren halten müssen, soll durch umso mehr soziale Nähe ausgeglichen werden – mehr als 1.000 Freiwillige helfen dabei.
Das Corona-Virus trifft alte Menschen gleich doppelt: Um ihre Gesundheit zu schützen, müssen sie besonders sorgsam Abstand halten – und dabei verlieren sie auch noch den so wichtigen sozialen Kontakt. Viele Seniorinnen und Senioren trauen sich aus berechtigter Sorge vor Ansteckung kaum mehr auf die Straße. Was früher dem Tag die Farbe verliehen hat – der Plausch mit dem Nachbarn, ein paar Worte in der Bäckerei – ist nun nicht mehr möglich. Bewohner von Alten- und Pflegeheimen dürfen keinen Besuch mehr empfangen, selbst das gemeinsame Mittagessen im Speisesaal fällt aus.
Für viele Seniorinnen und Senioren weckt die Corona-Krise sogar Erinnerungen an den Krieg: Sie spüren wieder die Angst vor einem unsichtbaren Feind, die Ungewissheit, die Isolation, die angespannte Nervosität überall, den Ausnahmezustand. In einer solchen Gemütslage sind beruhigende Worte und ein offenes Ohr das wertvollste, was es gibt. Damit der Lebensmut erhalten bleibt, braucht es Gespräche von Mensch zu Mensch.
Hier setzen die Telefon-Engel an: Seniorinnen und Senioren können unter der Nummer 089 189 100 26 ihren Namen und ihre Nummer hinterlassen und werden dann von einem freiwilligen Helfer angerufen, mit dem sie über alles sprechen können, was sie bewegt. Das Thema ist dabei ganz egal, was zählt, ist der Kontakt. Wenn die beiden gut miteinander auskommen, entsteht eine Telefon-Patenschaft: eine Verbindung, die auch über die Corona-Krise hinaus halten kann.
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